Wir Menschen sind neugierig, intelligent und streben nach Entwicklung. Gerade erst am 17. Juni wurden zum siebten Mal in Folge von einer amerikanischen Firma 60 Satelliten ins All geschossen, um spätestens 2022 durch ein weltumspannendes Satellitennetzwerk ein globales Breitbandnetz zur weltweiten Internetverbindung zur Verfügung zu stellen, die noch dazu einige Millisekunden schneller als die bisherigen Fiberglas-Verbindungen sein wird. Nützlich wäre das beispielsweise für den globalen Börsenhandel, der schnellstmöglich, mit nur Millisekunden Verzögerung, seine Daten um den Erdball schicken möchte. Oder auch für die möglichst verzögerungsarme Fernsteuerung von Fahrzeugen und Maschinen via Internet.

Der Mensch möchte „hoch hinaus“

Milliarden fließen in die Entwicklung neuer Technologien, ganz weit vorne die Forschung und Entwicklung zur KI (Künstliche Intelligenz) und ML (Machine Learning).

Wir staunen, was im Bereich der KI jetzt schon alles möglich ist und sind uns jetzt schon vieler faszinierender und bahnbrechender Entwicklungen sicher, die unser tägliches Leben in naher Zukunft vollkommen verändern werden (Interessanter Überblick im Spektrum Artikel).

Wir ermächtigen uns zunehmend des Raumes um uns herum – der Erde mit ihren Ressourcen, der Pflanzen und Tiere, der großen Weltmeere und auch des Weltalls, wir ermächtigen uns, über den natürlichen Kreislauf des Lebens, über das Gleichgewicht und die Ganzheit selbstverständlich zu verfügen.

Doch wo ist unser Entdeckungsgeist, wenn es um die Erforschung des unendlichen Raumes in uns selbst geht? Wie steht es um unsere Selbstermächtigung?

Wir Menschen sind evolutionäre Wesen

Was ist mit uns Menschen? Was ist mit unserer eigenen Entwicklung? Habe ich mich in meinem Menschsein weiterentwickelt, wenn ich jetzt ein Smartphone bedienen kann und digital kommuniziere?
Die menschliche Entwicklung wird schon seit sehr langer Zeit meistens nur auf „äußere“ gesellschaftliche Bereiche bezogen – oder gerne auf den Bereich der Genetik, der Genome oder auf das Editing, bei dem es um die Veränderung und Optimierung unseres Erbguts geht. Doch auch das ist eine Entwicklung, auf die ich als „Normalmensch“ nicht wirklich einen Einfluss habe, sie ist auch fremdgesteuert, in der Hand weniger Expert*innen und berührt mich nicht wirklich in meinem Inneren, in meiner geistigen oder seelischen Entwicklung.

Das interessanteste Forschungsobjekt sind Sie selbst

Viele Menschen kommen mit den rasanten gesellschaftlichen Entwicklungen aber kaum noch hinterher, sie fühlen sich „abgehängt“ und überfordert. Andere sind mit permanenter Selbstoptimierung beschäftigt, um irgendwie den Anschluss zu schaffen.
Die Erforschung unserer eigenen inneren Natur bleibt auf der Strecke, während die Welt um uns herum sich immer schneller dreht und immer künstlicher wird.
Sollte eine gesunde ausgewogene Entwicklung nicht immer von innen nach außen gehen so wie sich ein Baum stets eingebunden und im Austausch mit seiner Umgebung aus einem Samenkorn entwickelt? Er bildet starke Wurzel und entfaltet gleichzeitig seine Krone. Er ist dabei immer um sein Gleichgewicht bemüht, in sich selbst und mit der Umgebung. Sonst würde ihn das nächste Unwetter einfach wegfegen.

In voller Eigenverantwortung hat jede und jeder von uns Einfluss auf ihr/sein Inneres und ihre/seine innere Entwicklung. Denn in uns selbst liegt unendlich viel mehr verborgen als wir vielleicht erahnen.

Unsere Inneres ist das Tor zu Allem – Der Eingang zum großen Ganzen

Wer hält es schon für möglich, dass wir Menschen durch eine bewusste Erweiterung der eigenen Wahrnehmung ganz neue Areale im Gehirn aktivieren und gleichzeitig in die Tiefe unseres Herzens eintauchen und im Zuge dieser Bewusstseinserweiterung vollkommen neue Ebenen des Lebens und des Miteinanders erreichen können?
Wir nehmen unseren Körper, unser Leben und unsere Umwelt bisher mit unseren fünf Sinnen und in drei Dimensionen wahr. Für diese tägliche Art der Wahrnehmung brauchen wir allerdings nur einen kleinen Teil unserer Fähigkeiten und unseres Bewusstseins. Macht das nicht neugierig?
Alle Weltraumforschung ist banale Spielerei im Angesicht der Unendlichkeit, die es in uns selbst zu entdecken gilt.

Der Horizont ist unendlich weit

Bewusstseinserweiterung heißt einfach nur: Wir erweitern unseren Horizont nach Innen und nach Außen auf allen Ebenen, also ganzheitlich. Im Kleinen machen wir das alle täglich. Das gehört zu unserem Menschsein, denn schließlich sind wir evolutionäre Wesen. Größere Bewusstseinserweiterungen können durch einschneidende Erlebnisse ausgelöst werden oder durch das bewusste Praktizieren von Meditation, Mentaltraining oder Achtsamkeit.

Unser Gehirn erhält Zugriff auf Teile des Unterbewusstseins, also auf Wissen und Fähigkeiten, die somit in unser Bewusstsein geholt werden. Wir können nun bewusst wahrnehmen, was vorher nur im Unbewussten vorhanden war. Dabei gibt es das kollektive sowie das individuelle Unterbewusste. Eine solche Erweiterung ist ein ganzheitlicher Prozess, denn bloßes intellektuelles Wissen reicht hier nicht aus. Alle Sinneseindrücke, Erfahrungen, Erinnerungen und Gedanken definieren unser Bewusstsein. Wir nehmen eine neue Erkenntnis auf, auf die es eine Resonanz in uns gibt, und dann müssen wir das „verdauen“, sonst gerät es ebenso schnell vielleicht einfach wieder in Vergessenheit. Ein Verdauungsprozess erfordert Zeit, Muße und Hingabe an das Neue. Das Ergebnis dieses Verdauungsprozesses ist es, dass das neue Wissen ein fest verankerter Bestandteil unserer Identität wird. Es ist Teil von uns und zeigt sich ganz selbstverständlich in unserem Denken und vor allem in unserem Handeln.

Was bedeutet (gesellschaftlicher) Fortschritt für Sie?

Neulich sagte ein Mann zu mir, ja, damit könne ich mich ja privat gerne beschäftigen, aber sobald man in der Welt etwas erreichen will, müsse „man“ rational, zielgerichtet, analytisch, erfolgs- und gewinnorientiert denken und handeln. Schließlich ginge es ja um den Fortschritt und wir wollen ja nicht wieder in Höhlen oder alle als einfache Bauern leben. Er selbst arbeitet als Wissenschaftler in einem Forschungsprojekt, bei dem die Entstehung der Welt erforscht wird – genau in diesen Worten sagte er es.
„Fortschritt“ wovon wir in unsere Gesellschaft so gerne sprechen, ist allerdings erst mal nur ein rein linearer Begriff. Etwas „schreitet voran“, es besagt nichts über die Qualität dieses „Etwas“.

Aber wäre es tatsächlich mit Rückschritten verbunden, wenn wir uns unserer selbst bewusster würden und durch eine erhöhte und klare Wahrnehmung Schritt für Schritt unser Bewusstsein erweitern würden, um wieder die Ganzheit, die Vollkommenheit und die alles durchströmende Lebensenergie in allem erkennen zu können?
Dies würde bedeuten, dass wir allen Mitmenschen, allen Tieren, der Natur und der Erde als lebendiges Wesen auf Augenhöhe und mit Respekt und Wertschätzung begegnen und immer um einen gesunden Austausch und ein natürliches Gleichgewicht bemüht sind. Ist dies überhaupt zu vereinbaren mit einer modernen, digitalen, hochtechnisierten Gesellschaft?

Historische Schritte der gesellschaftlichen Horizonterweiterung

Wir sind schon große gesellschaftliche Schritte der Horizonterweiterung gegangen. Jahrhundertelang war die vorherrschende öffentliche Meinung in der Gesellschaft, Frauen seien nicht intelligent genug und viel zu emotional, um einen Beruf zu ergreifen oder gar in der Politik mitzusprechen. Sie seien stark von Instinkten gesteuert und von Natur aus für die Geburt und Aufzucht von Nachwuchs zuständig. Tatsächlich stellte man vermeintlich fest, dass das weibliche Gehirn kleiner sei und damit war die ganze Sache eine wissenschaftlich begründete Tatsache. Natürlich wirkte diese „Erkenntnis“ als Machtinstrument, aber durch die permanente allgegenwärtige Konditionierung waren sehr viele Menschen tatsächlich zutiefst davon überzeugt und es wurde ganz selbstverständlich vom „schwachen Geschlecht“ gesprochen. Es hat lange, erstaunlich lange gedauert, bis langsam in der Bevölkerung das Bewusstsein durchsickerte, dass Frauen ebenso intelligent und vernunftbegabt wie Männer sind. Das Bewusstsein vor allem der Männer, aber auch vieler Frauen, durfte sich hier enorm erweitern. Tief im Inneren, also im Unbewussten, wussten alle Menschen das schon immer. Und wir sind gesamtgesellschaftlich (kollektiv) gesehen noch immer mit dem Verdauungsprozess dieser Bewusstseinserweiterung beschäftigt. Die Gleichberechtigung von Frauen ist noch nicht vollständig in allen Bereichen der Gesellschaft als Selbstverständlichkeit angekommen.

Dass alle Menschen die gleiche Menschenwürde haben unabhängig von ihrer Herkunft oder Hautfarbe, „wissen“ durchaus sehr viele Menschen – aber es ist nicht ins Bewusstsein durchgesickert, es wurde nicht mit allen Konsequenzen verdaut und ist nicht Teil des eigenen Seins geworden. Es ist irgendwo auf der rationalen Ebene stecken geblieben und deswegen denken tatsächlich viele Menschen, dass sie mit Rassismus nichts zu tun haben. Sie „denken“ es. Ihr Sprechen und Handeln zeigt aber anderes. Wenn wir wirklich ehrlich in uns hineinschauen, dann erkennen wir alle in uns gewisse Vorurteile und Grenzen. Und wenn wir uns dieser bewusst sind und sie als alte Konditionierungen entlarven, dann sind wir schon einen großen Schritt weiter.

Ehrfurcht vor dem Leben

Auffallend bei diesem Thema ist immer wieder eine ganz bestimmte weit verbreitete Grundhaltung in unserer Gesellschaft: Wenn wir etwas nicht „wissen“, es also nicht rational analytisch in Form von erkennbarer Materie nachweisen können, dann gehen wir auch davon aus, dass es nicht existent ist.
Wenn wir hier unseren Horizont nur ein klein bisschen öffnen, dann hat allein diese Veränderung unserer Haltung zur Welt schon bahnbrechende Veränderungen zur Folge. Wenn ich etwas nicht weiß und auch Google keine Antworten hat, ich etwas nicht begreifen und erfassen kann, dann darf ich nichtsdestotrotz davon ausgehen, dass da ganz Viel ist – vielleicht in einer ganz anderen Form, die weder ich und die herkömmliche Wissenschaft aktuell wahrnehmen und messen können. Und wenn ich mir bewusst mache, dass da ganz viel ist, dann ist der nächste Schritt schon, dass ich mich als einzelnes Individuum eingebunden fühlen darf in das große Ganze, das wir Leben nennen. Und das macht ehrfürchtig, dankbar und lässt mich wieder spüren, dass ich hier auf dieser Erde zu Gast bin und teilhaben darf an dem großen Rad des Lebens. Und da alles auf Resonanz basiert, verändert meine innere Haltung automatisch auch mein Leben im Außen.

Voneinander lernen

Auch meinen Mitmenschen darf ich ehrfürchtig begegnen, die vielleicht ganz anders sind als ich. Vielleicht gibt es Menschen, die schon andere Bereiche von ihrem Unterbewussten ins Bewusstsein geholt haben als ich – sei es absichtlich, sei es per Zufall, sei es durch ihre völlig andere Lebenserfahrung – und die nun von bestimmten Phänomenen eine ganz andere Wahrnehmung haben als ich. Oder andersherum – ich erkenne, dass eine andere Person etwas noch nicht erfahren hat, was schon längst Teil von mir geworden ist. Deswegen ist es so wichtig, sich in Gesprächen auf Augenhöhe zu treffen und der Wahrnehmung andere Menschen mit Offenheit und Neugierde zu begegnen. Und ich freue mich immer, wenn mein Gegenüber über die eigene Wahrnehmung spricht, und nicht einfach auf rationaler Ebene angelesenes Wissen weitergibt. Denn dann entsteht Nähe und es kommt zu einer Begegnung auf Herzensebene, und so kann ein wahrhaftiger Austausch stattfinden, ein voneinander lernen, ein kraftvolles Feld, von dem aus etwas entstehen kann.

Staunen wie ein Kind

Für viele von uns ist „klar“, dass es außerhalb der Erde kein Leben gibt. Das ist aber eine ziemlich gewagte Aussage in Bezug auf ein unendliches Universum, das wir mit unserem Verstand niemals begreifen oder erfassen werden können. Unser Verstand erfasst eine winzige Rosine in Bezug auf das, was ist. Wir wissen, dass große Teile unseres Gehirns von uns nicht aktiv genutzt werden. Wenn wir einmal tief in uns hineinlauschen, sei es in einer Meditation oder einer Achtsamkeitsübung oder ganz weit in den nächtlichen Sternenhimmel schauen, können wir vielleicht wahrnehmen, dass wir irgendwo ganz tief im Unbewussten das auch alle wissen, oder etwas ahnen. Allein die Tatsache, dass Wissenschaftler*innen immer wieder Neues erforschen und entdecken, zeigt, dass es da noch ganz viel gibt, wovon wir bewusst noch nichts wissen, was aber in irgendeiner Form existent ist und Teil des großen Ganzen ist. Bei mir hinterlässt das Staunen, Ehrfurcht und Dankbarkeit.

Neue Zusammenhänge entdecken

Noch immer herrscht in vielen Köpfen die Meinung vor, dass die meisten Tiere mit wenigen Ausnahmen wie vielleicht Primaten und Delphine, rein instinktgesteuert handeln. Und instinktgesteuert ist nach unserer Definition dabei auf jeden Fall etwas Minderwertiges. Doch auch wir Menschen sind oftmals ganz schön „instinktgesteuert“. Man bedenke nur, was Hormone in unserem Körper alles bewirken, welchen Einfluss sie auf unser Denken, Fühlen und Handeln haben. Wer nah mit Tieren lebt und sie beobachtet, weiß, dass jedes Tier seiner Art einen ganz eigenen Charakter hat und einzigartig ist und genauso oder ähnlich wie wir Menschen auch Emotionen kennt.

Manche Tiere hören auf zu essen, wenn sie in Trauer sind, andere umsorgen sich und nehmen sogar manchmal die Jungen einer anderen Art auf, wenn diese ihre Eltern verloren haben. Tiere bauen gemütliche und weiche Nester, sie kuscheln sich aneinander und tauschen Zärtlichkeiten aus, sie spielen zusammen, beschützen sich und beißen und fauchen diejenigen weg, die sie nicht mögen. Tiere kennen Angst, wenn sie gejagt werden oder im Schlachthof in der Todes-Warteschlange stehen und die Tötung ihrer Artgenossen mitansehen müssen. An dieser Stelle kann ich nur aus ganzem Herzen das Buch von Peter Wohlleben empfehlen: „Das Seelenleben der Tiere“. Dieses Buch haben viele Menschen gelesen – aber auch verinnerlicht? Ist es auf der rationalen Ebene geblieben oder wurde es tatsächlich auch verdaut, ist also in die eigene Substanz übergegangen und schwingt jetzt in unserem Fühlen, Denken und Handeln mit? Beziehen wir es nur auf die eigenen geliebten Haustiere oder darf all das auch für die rund 760 Millionen Tiere gelten, die in unserem Land ein elendes und kurzes Leben in der Massentierhaltung hinter Gittern führen? Zumindest wächst langsam aber stetig das Bewusstsein darüber.
Wenn ich es für möglich halte, dass auch Tiere ein Bewusstsein haben, dann öffnet das etwas Neues in mir und ich werde ihnen in Zukunft ganz anders begegnen: offen, neugierig, auf Augenhöhe und ehrfürchtig.
So wie Frauen in weiten Kreisen unseres Landes (leider immer noch mit viel zu vielen Ausnahmen) nicht mehr gezüchtigt und geschlagen werden, was jahrhundertelang ganz offiziell die Aufgabe eines Ehemanns war, können Männer ihnen nun offen und frei, neugierig und ehrfürchtig begegnen – also auf Augenhöhe.

Die Natur zeigt uns die universalen Gesetze des Lebens

Wir alle unterliegen also mehr oder weniger sehr stark ausgeprägten Konditionierungen, sodass wir das aller naheliegendste häufig nicht erkennen können. Hierbei gibt es natürlich ganz individuelle Konditionierungen und – wie an meinen Beispielen zu sehen ist – große kollektive Konditionierungen. Das heißt, durch die elterliche Prägung, die Erziehung, die Schule und durch die Gesellschaft wird schon bei Kindern ganz viel Wissen, Wahrnehmung und Fähigkeiten ins Unterbewusste abgespalten. Es trifft in ihrem Gegenüber nicht auf Resonanz und verkümmert somit.

Also könnte ich sagen: Eine Gesellschaft entscheidet, was es gibt und was es nicht gibt. Aber wer entscheidet darüber? Was wird abgespalten und was darf sein? Passiert das alles zufällig? Wir alle wissen, dass Manipulation und Gehirnwäsche schon immer große Machtinstrumente waren und sind und sich dann verselbständigen. Der Mann herrscht über die Frau, die Kirche über das Volk, der Autokrat über die Masse, die Eltern über die Kinder, der Mensch über das Tier.

Halten Sie es für möglich, dass…

Dieses Prinzip der Herrschaft über andere darf jetzt abgelöst werden im Erkennen der natürlichen Gesetze des Lebens!
Erstaunlicherweise gibt uns die Begrenzung eine vermeintliche Sicherheit. Es ist klar definiert, was gut und was schlecht ist, was wichtig und unwichtig, was realistisch und unrealistisch und was richtig und falsch ist. Doch sie engen uns in unserem Menschsein enorm ein. Erweitere ich mein Bewusstsein in Bezug auf mich selbst, begebe ich mich langsam aber sicher aus dieser Komfortzone heraus, dann sieht die Welt vielleicht nicht mehr so aus, wie ich sie mal kannte. Und dabei muss ich mich auch selbst hinterfragen und neu erforschen.

Macht Sie das neugierig oder macht Ihnen das Angst?

Und wenn ich dann zu dem interessantesten Forschungsobjekt überhaupt komme, nämlich Sie selbst, dann halten Sie es doch einfach mal für möglich, dass in Ihnen unendlich viel mehr steckt, als Sie es bisher auch nur erahnen. Schon das verändert Ihr Bewusstsein. Denn nun begegnen Sie sich selbst offen, neugierig, ehrfürchtig und auf Augenhöhe!

Wir haben unser Bestes gegeben?

Wir haben in den vergangenen Jahrzehnten wirklich viel geleistet. Wir haben enorm viel aufgebaut in unserem Land, einen hohen allgemeinen Wohlstand erreicht, von dem viele andere Länder nur träumen, ein starkes und funktionierendes Gesundheitssystem geschaffen, ein ausgeprägtes soziales Netz und noch Vieles mehr. Und doch stehen wir plötzlich vor einem riesigen Scherbenhaufen. Verheerende Umweltzerstörungen über alle Grenzen hinweg, Klimaveränderungen mit nicht vorhersehbaren Auswirkungen, tiefe Verletzungen der Erde, die uns trägt und nährt, ein bisher nie dagewesenes rasant schnelles Artensterben, riesige Flüchtlingsströme und Hungerkatastrophen, und nicht zuletzt eine starke Zunahme an psychischen Erkrankungen im eigenen Land – was immer mehr auch Kinder und Jugendliche betrifft…lang könnte diese Aufzählung noch weiter geführt werden.

Erkennen, was ist

Falls Sie von diesen Missständen noch nichts bemerkt haben, oder es für übertrieben halten, oder aber sich so daran gewöhnt haben, so dass Ihnen alles „normal“ erscheint, dann ist JETZT die Zeit, um aufzuwachen. Und aufwachen heißt hier einfach nur: Anerkennen was ist! Das ist die Schule der Achtsamkeit – nach innen und außen wahrnehmen was ist, ohne Absicht.
Schon in den achtziger Jahren zeichneten sich diese Entwicklungstendenzen ab. Und von vorausschauenden und wachsamen Menschen wurde es noch viel früher bemerkt. Schon 1972 veröffentlichte der Club of Rome seinen berühmt gewordenen Bericht über „Die Grenzen des Wachstums“ mit allen Konsequenzen. Doch wir sind diesen unguten Weg weitergegangen, haben es bis auf die Spitze getrieben.

Jetzt stehen wir an einem Wendepunkt – in welche Richtung dieser sich bewegt, liegt an uns, an jeder einzelnen und und jedem einzelnen.

Wie konnte es zu all dem kommen und vor allem – gibt es da überhaupt irgendwie wieder einen Weg hinaus? Haben wir doch stets mit vollem Einsatz unser Bestes gegeben. Wir wollten doch alle nur gut und schön leben! Und in Frieden, ja endlich in Frieden, nach all diesen schrecklichen Kriegen.

Wenn ich mit der gleichen Denkweise an die Lösung eines Problems herangehe, mit der ich das Problem geschaffen habe, komme ich nicht weit.

Die eigene Ganzheit wiederentdecken

Ich könnte jetzt von den Mächtigen sprechen, die ihre Interessen mit Waffen durchsetzen und Kriege um die Ressourcen dieser Welt führen, oder von großen profitsüchtigen Konzernen, die skrupellos dem Prinzip der ewigen Gewinnmaximierung folgen, oder von dem mächtigen Instrument des Marketings – die Gehirnwäsche unserer Zeit, doch da bin ich wieder nur im Außen, bei den Anderen.

Ein altbekannter Spruch, den wir alle kennen, besagt: Jedes Volk hat die Regierung, die es verdient“ (Joseph Maistre, Ende 18. Jh.). Es geht nicht um verdienen, das klingt danach, als seien wir nicht gut genug und müssten uns alle irgendwie noch mehr anstrengen. Doch wenn ich wach, offen und ehrlich in mein Inneres schaue, dann muss ich erkennen, dass ich dazu „erzogen“ wurde, nur die rationale Seite in mir stark zu leben, alles auf meinen Verstand zu setzen, einen Teil meiner Wahrnehmung zu verdrängen, dafür scharfsinnig und analytisch zu denken, ehrgeizig, zielgerichtet und erfolgsorientiert zu handeln und an Autoritäten zu glauben, d.h. an Menschen, die besser wissen, was für mich gut ist, als ich selbst. Das sind ja Eigenschaften, die man zum Teil gut gebrauchen kann. Nur fehlt da ein ganz großer Teil unseres natürlichen Seins, das, was wir von Natur aus jenseits des Rationalen, jenseits der Gedanken sind. Sinnlichkeit und sinnliche Wahrnehmung, Fühlen und Mitfühlen, Herzensverbundenheit, eingebunden sein in das große Netz des Lebens, Naturliebe, Intuition, Tiefgründigkeit, Hingabe, Vielfältigkeit und Vollkommenheit, Anbindung an eine innere Weisheit, Verspieltheit und Kreativität. Und nicht zuletzt das mystische in uns. Diesen Teil unseres Seins verdrängen wir gerne, verbannen ihn ins Private oder in einige klar definierte Bereiche wie Kunst und Kultur, in denen das auf einer definierten Ebene ein bisschen ausgelebt werden kann.

Ist es nicht seltsam, dass ich mich als Mensch auf einen kleinen Teil meines Seins, meines Wesens reduzieren muss, um in unsere sogenannte moderne und fortschrittliche Gesellschaft hineinzupassen, in ihr zu leben und sie mitzuentwickeln? Dass ich mich teile, zwischen einen Menschen, der in der Gesellschaft und beruflich agiert und andererseits einer Privatperson? Vielleicht hat diese Reduzierung unseres natürlichen Wesens ja etwas mit dem Scherbenhaufen zu tun, vor dem wir gerade stehen?

Neue Dimensionen und Möglichkeiten

Ich möchte Sie einladen, in Ihnen einen Raum aufzumachen für neue vielleicht noch ungeahnte Möglichkeiten, in Ihrem eigenen Bewusstsein und folglich auch für unser gesellschaftliches Leben. Die Zukunft passiert nicht einfach so – die Veränderung beginnt in uns und hat entsprechende Wirkung nach außen.
Es tut gut, ab und zu die Aufmerksamkeit von den äußeren Geschehnissen abzuziehen und nach Innen zu gehen. Gehen Sie dazu am besten regelmäßig in die Natur, ein kraftvoller Ort der pulsierenden Lebendigkeit, und öffnen Sie sich für den Raum um sich herum sowie in Ihrem Inneren. Erlauben Sie sich, Ihre Wahrnehmung auf das Unterbewusste, das Feinstoffliche, das Unsichtbare und Unfassbare zu erweitern. So erlangen Sie Zugang zu völlig neuen Informationen und auch Dimensionen.
Wie nehmen Sie sich wahr, wie nehmen Sie die Welt wahr, was möchten Sie, was sind Ihre Bedürfnisse und Herzenswünsche, wie möchten Sie sie leben und nach Außen ausdrücken? Was begeistert Sie, was lieben Sie, was berührt Sie tief? Welche Gedanken kommen aus Ihrem Alltagsbewusstsein, welche aus einer tieferen Ebene? Wie kultivieren Sie ein liebevolles Wohlgefühl in Ihrem Inneren und eine offene Geisteshaltung, wie möchten Sie Ihren Mitmenschen begegnen?
Wachsen und reifen können wir nur, wenn wir tief in unser Herz hineinblicken. Und wir brauchen Größe, um unsere eigenen Schwächen und Stärken in uns zu erkennen und uns so für eine geistige Entwicklung zu öffnen.